Internationaler Tag der Pflege: FlexPool-Modell als Ausdruck gelebter Wertschätzung

Mehr Planbarkeit und Vereinbarkeit durch Flexibilität
Im FlexPool entscheiden die Pflegekräfte selbst, wann und wie viel sie arbeiten – mindestens 16 Stunden pro Woche mit einer Vorausplanung von bis zu sechs Monaten. Verbindlich sind lediglich ein Wochenenddienst pro Monat sowie der Einsatz an sechs Feiertagen pro Jahr. Nach einer strukturierten Einarbeitung werden die Mitarbeitenden flexibel dort eingesetzt, wo sie am dringendsten gebraucht werden – was sowohl der Personaldecke als auch der Versorgungsqualität zugutekommt. Dubravka Kavur, Pflegedirektorin der Kliniken des Landkreises Lörrach, erklärt: „Mit dem FlexPool geben wir unseren Pflegekräften mehr Selbstbestimmung, Planbarkeit und Vereinbarkeit. Für Pflegekräfte, die auf eine flexible Aufteilung ihrer Arbeitszeiten angewiesen sind, kann ein solches Modell die Rückkehr in den Beruf oder überhaupt die Ausübung ihres Berufs ermöglichen.“ Geschäftsführerin Monika Röther betont: „Das ist gelebte Wertschätzung – und ein starkes Zeichen dafür, dass wir uns als Unternehmen mit Nachdruck dafür einsetzen, verbesserte Arbeitsbedingungen – auch in der Pflege – zu ermöglichen.“
Ein Modell mit Strahlkraft – auch über Ländergrenzen hinweg
Besonders erfreulich: Einige Pflegekräfte, die zuvor in der Schweiz beschäftigt waren, sind zurückgekehrt. Als Gründe nennen sie unter anderem die attraktiveren Teilzeitmodelle, verlässliche soziale Leistungen wie Mutterschutz und Elternzeit sowie die hohe Flexibilität des FlexPool-Modells. „Ich habe zwei kleine Kinder und bin froh, im FlexPool selbst entscheiden zu können, wann ich arbeite“, sagt Pflegefachkraft Sabine Dürr, die nach dem Erziehungsurlaub Teil des FlexPools geworden ist. „Diese Freiheit hatte ich in meiner Dienstplangestaltung vorher nicht. Und trotzdem bin ich voll ins Team eingebunden – das macht für mich den Unterschied.“
Pflege zukunftsfähig gestalten – auch in der Ausbildung
Auch in der Ausbildung, in der Fach- und Weiterbildung sowie in der Akademisierung setzen die Kliniken des Landkreises Lörrach auf Innovation. Die Berufsfachschule für Pflege verfolgt ein modernes Ausbildungskonzept, das aktuelles theoretisches Wissen auf pflegewissenschaftlicher Grundlage mit praxisnaher Erfahrung verknüpft. Besonders im Fokus steht die Praxisanleitung, die als integraler Bestandteil der Ausbildung den Transfer zwischen Theorie und Praxis sicherstellt. Ergänzt wird das Konzept durch sogenannte Skills Labs, in denen pflegerische Fähigkeiten risikofrei eingeübt und reflektiert werden – auch mithilfe digitaler Simulationspuppen. Die Ausbildung bereitet umfassend auf die Tätigkeit als Pflegefachkraft vor. Absolventinnen und Absolventen profitieren von vielfältigen Perspektiven und stabilen Beschäftigungsaussichten im Gesundheitswesen. Ein besonders beliebtes Projekt ist „Schüler leiten eine Station“: Dabei übernehmen Auszubildende eigenverantwortlich die Leitung einer Station – in kooperativer Zusammenarbeit mit Lehrkräften, Praxisanleitenden und dem Stationsteam. Ziel ist es, die berufliche Handlungskompetenz der Auszubildenden gezielt zu fördern.