Klinikcampus für eine umfassende sektorenübergreifende Gesundheitsversorgung

Neben dem Klinikum und dem ZsG sind zahlreiche ergänzende Angebote auf dem Gesundheitscampus vorgesehen. Der Campus soll ein breit aufgestelltes, modernes, stationäres, teilstationäres und ambulantes Versorgungsangebot für die Bevölkerung bündeln: So sollen neben dem Klinikneubau und dem ZsG ein Ärztehaus, ein Haus der Gesundheit, Rehabilitationsleistungen, Pflegeangebote, eine Rettungswache, eine Apotheke, ein Sanitätshaus sowie eine KITA und ein Boarding House für Mitarbeitende ein sektorenübergreifendes Gesundheitsangebot abbilden. Besonders wichtig ist den Kliniken die engere Kooperation mit niedergelassenen Ärzten, um eine engere Verzahnung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung zu fördern.
Auslobung eines Investorenwettbewerbes
Um den passenden Partner für das Projekt zu finden, bereiten die Kliniken zurzeit die Auslobung eines Investorenwettbewerbs vor. „Dem Wettbewerb blicken wir positiv gespannt entgegen und sind offen für Interessenbekundungen von Investoren. Natürlich würden wir uns auch über regionale Beteiligung sehr freuen“, berichtet Udo Lavendel, Vorsitzender Geschäftsführer der Kliniken des Landkreises Lörrach.
Kooperation statt Konkurrenz
Der Kerngedanke hinter dem Bau des neuen, zentralen Klinikums auf einem Gesundheitscampus mit weiteren Anbietern von Gesundheitsdienstleistungen war die konsequente Fortführung des sogenannten Lörracher Weges: Dabei hatten in den Jahren 1996 bis 2006 die zwei Träger der damals vier Kliniken im Landkreis in einem beispielhaften Kooperationsprojekt Doppelvorhaltungen abgebaut und ihre Angebote an Standorten gebündelt. „Diese trägerübergreifende Strukturbereinigung des medizinischen Leistungsangebotes gilt noch heute als eines der herausragenden Modellprojekte dieser Art in Deutschland“, betont Udo Lavendel. Fortan wurden Krankenhausleistungen nach dem Motto „Kooperation statt Konkurrenz“ konkurrenzfrei vorgehalten. Folgerichtig erhielt der seit dem Jahr 2015 beschrittene Weg einer trägerübergreifenden, zukunftsfähigen Weiterentwicklung der Medizinkonzeption für den Landkreis Lörrach den Namen „Lörracher Weg 2.0“.
Pandemie und Baukostensteigerung
In diesem Zuge kam es zu der Entscheidung für einen zentralen Klinikneubau sowie den Neubau eines Zentrums für seelische Gesundheit in Trägerschaft des langjährigen Kooperationspartners zfp Emmendingen mit einem deutlichen Ausbau der wohnortnahen psychiatrischen Versorgung. „Eine damals sehr kluge und richtungsweisende Entscheidung der Verantwortlichen“, stellt Klinikengeschäftsführer Lavendel fest. „Damit hat man den aktuellen gesundheitspolitischen Plänen, nämlich größere, leistungsfähigere und qualitätsgesicherte Klinikinfrastrukturen zu schaffen, vorgegriffen - und zwar lange, bevor die Gesundheitsreform von Karl Lauterbach genau dies für die zukünftige Krankenhauslandschaft in Deutschland fordert“, unterstreicht Lavendel weiter. Auch der Bau eines Parkhauses kam auf die Agenda. Parallel dazu wurde die Konzeption und Planung des Campuskonzeptes vorangetrieben. Allerdings kam das Projekt Gesundheitscampus während der Pandemie und angesichts der drastischen Teuerung der Baukosten zum Erliegen, während die Rohbauarbeiten für das Klinikum bereits weit fortgeschritten waren.
Wiederaufnahme des Campusprojektes
Als sich die Situation 2023 zunehmend festigte, holten sich Geschäftsführer Lavendel und das Team der beauftragten Managementberatung das Mandat des Kliniken-Aufsichtsrates und nahmen den Faden zum Campusprojekt wieder auf. Wichtig war und ist dabei bis heute der Aspekt einer gesamthaften und eng vernetzten Sichtweise auf die sektoren- und trägerübergreifende Medizinkonzeption.
Gute Voraussetzungen und richtiger Zeitpunkt für Innovation
Mit dem Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzt (KHVVG) fordert der Gesetzgeber zukunftsfähige, hoch effiziente Strukturen in der Patientenversorgung. „Mit der Umsetzung des Lörracher Weges2.0 liegen wir im deutschlandweiten Vergleich absolut auf der Ziellinie der zukünftigen Krankenhausneustrukturierung und somit auf einer führenden Position“, stellt Geschäftsführer Lavendel fest. „Dies ist ein guter und richtiger Zeitpunkt, mit dem Projekt Gesundheitscampus innovativ weiter nach vorne zu gehen und einen wesentlichen Beitrag für eine engere Verzahnung mit dem ambulanten Sektor zu leisten“.